Eine weitere Frau in Marivan getötet

Am Sonntag, dem 22. Januar 2023, wurde eine junge Frau namens Negin Rostami mit einem Verbrennungsgrad von 95% in das Kowsar Krankenhaus in Sanandaj eingeliefert, die nach sechs Tagen Kampf ihren schweren Verbrennungen am 29. Januar erlag.

Negin Rostami stammte aus Sanandaj und wohnte im Dorf Ney/ Marivan. Sie erzählte den Krankenschwestern im Kowsar Krankenhaus und ihren Bekannten: „Ein Mann von kleiner Statur und bedecktem Gesicht hat sie verbrannt“. Negin Rostami war eine von Tausenden Frauen, die Opfer einer Zwangsheirat im Kindesalter wurde und eine sehr schwierige Kindheit hatte.

Negin war wiederholt körperlicher Gewalt durch ihren Vater ausgesetzt. Durch eine Zwangsheirat, als sie 12 Jahre alt war musste sie dies weiter erleben. In ihrem kurzen Leben war sie 3-mal verheiratet.

Negin ließ sich von ihren ersten Mann wegen seiner Gewalttätigkeiten scheiden. Zu dem Zeitpunkt hatten sie eine Tochter.  Laut Ginas Website “ Negin heiratet zum zweiten Mal einen Mann namens A.M. aus dem Dorf Salian, Vorort von Saneh. Dort begegnet sie auch Misshandlungen und Folter ihres Mannes und seiner Familie. Es wird gesagt, dass obwohl sie Mutter von drei Kindern war, noch immer wie ein Gefangener behandelt wurde und dass die Schwere der Misshandlungen so schwerwiegend waren, dass Negin gezwungen war zu fliehen. Aber weil sie keine Unterkunft und keinen Ort zum Übernachten hatte, verbrachte sie einige Zeit in einem sogenannten „sicheren Haus“ in Saneh. Sie ließ sich schließlich nach viel Elend und trotz Widerspruch und Belästigung von ihrem Mann  scheiden.

Negin heiratete zum dritten Mal einen Mann namens Abu Bakr Khosravi, mit dem sie und mit ihrem Leben glücklich war. Zwei Monate nach der Hochzeit wird sie von einem Mann mit bedecktem Gesicht in ihrem Hinterhof attackiert, mit Berzin übergossen und in Brand gesteckt. Negin war von ihrem Ex-Mann wiederholt bedroht worden. Und zwar einmal mit einer Waffe. Er soll ihr gesagt haben: „Dein Tod geschieht durch meineHände und ich werde dich eines Tages töten.“

Negin Rostami ist nicht die erste Frau, die Opfer des Patriarchats, der Gewalt gegen Frauen, der Kinderheirat, der Zwangsheirat und fehlender Gesetze zum Schutz von Frauen wird. In der Islamischen Republik gibt es keine Gesetze, die gewalttätige Väter zur Rechenschaft ziehen. Nach dem Gesetz kann der Vater sogar seine kleine Tochter, die noch gestillt wird, mit einem 90-jährigen Mann verheiraten. Nach der Heirat ist der Ehemann ihr Inhaber und ohne seine Erlaubnis darf die Frau nichts zu unternehmen. Das Recht auf Scheidung liegt bei dem Mann und dutzende anderer diskriminierender Gesetze. Im Iran gibt es nicht ausreichend „sichere Häuser“, um die Frauen zu beherbergen, denen von ihrem Vater, Bruder oder Mann Gewalt angetan wurde.

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