Schließlich der Fall des abscheulichen Mordes an Mona Heydari, die Ungerechtigkeit des Justizsystems

Am Samstag, den 5.  Februar 2022 hat ein junger Mann in der Provinz Ahvaz/ Iran seine 17-jährige Frau Mona Heidari, die auch seine Cousine war, enthauptet und ihren Kopf vor den entsetzten Augen der Menschen öffentlich zur Schau gestellt.  Mona Heidari wurde im Alter von 12 Jahren gezwungen, ihren Cousin Sajad Heidarnava zu heiraten. Sie hatte einen 3-jährigen Sohn als sie ermordet wurde.

Monas abscheulicher Mord durch ihren Ehemann und mit Hilfe ihres Schwagers erzeugte öffentliche Empörung. Jetzt, 11 Monaten danach, verkündete der Justizsprecher auf einer Pressekonferenz: „Die Eltern der Verstorbenen haben ihre Klagen zurückgezogen; der Fall ist aus privatrechtlicher Sicht damit eingestellt.“
Nach dem öffentlichen Recht wurde der Hauptangeklagte Sajad Heidarnova, zu 7,5 Jahren Haft und sein Bruder,  Haider Heidernava, zu 45 Monaten Haft verurteilt.

Dies ist nicht das erste Mal, dass die Gerichte der Islamischen Republik bei „Ehrenmorden“ zurückhaltend sind und den Mörder nicht bestrafen, oder eine milde Strafe verhängen, die in keinster Weise der Art und dem Ausmaß der Gräueltaten für den Täter gerecht wäre, obwohl die Strafen der Schwere und Art des Verbrechens angemessen sein müssen. Bisher wurden die Fälle von „Ehrenmorden“ einem privaten Recht zugeordnet, und die Mörder wurden oft von der Bestrafung befreit. Diese Tatsache verringert die Abschreckung von Kriminalität.

Die Menschen von Ahvaz haben nicht vergessen, dass ein Vater seine enthauptete 6-jährige Tochter auf einem Speer durch die Stadt trug, aber das Gericht verurteilte ihn nur zu vier Jahren Gefängnis. Nicht wegen Mordes an seiner Tochter, sondern weil er in der Stadt Unruhe verbreitet hat. Er wurde für Mord nicht bestraft.

Einer der Gründe für die zunehmende Zahl von „Ehrenmorden“ im Iran ist die klare Unterstützung der Regierung solcher Morde. Die Propaganda und Förderung der „Ehre“ und die Vorhandene Gesetze, die Vater, Bruder und Großvater erlauben, die Frauen in der Familie zu töten, verstärken nicht nur die systematische Gewalt gegen Frauen; sondern schaffen Mördern sichere Schlupflöcher
Seit Jahren stellt die unterschiedliche Rechtsprechung der Islamischen Regierung im Iran die Legitimität dieser Prozesse in Frage. Reyhaneh Jabbari, ein 19-jähriges Mädchen, das sich verteidigt hat, um Vergewaltigung zu verhindern, wurde zum Tode verurteilt. Frauenrechtsaktivistin werden nur wegen Schulung über Heiratsanträge zu langen Haftstrafen verurteilt.

Hoda Amid wurde zu acht Jahren Haft, zwei Jahren Entzug bestimmter sozialer Rechte und zwei Jahren Arbeitsverbot als Rechtsanwältin und Najmeh Vahedi zu sieben Jahren Haft und zwei Jahren Entzug bestimmter sozialer Rechte verurteilt; und Mojgan Keshavarz wurde wegen Ablehnung der obligatorische Hijab zu  12  Jahre und 7 Monate Haft verurteilt.

Das heißt, das Urteil gegen Hoda Amid ist höher als das von Sajjad Heidarnava , dem Mörder, der seiner Frau abscheulich den Kopf abgeschnitten hat!  Das Justizsystem, inhuman und frauenfeindliche Gesetze, Förderung der Geschlechterklischee in den Lehrbüchern, frauenfeindlichen Werbeplakaten in Städten, Ermutigung junger Männer, Frauen zu kontrollieren, haben einen direkten Einfluss auf die zunehmenden „Ehrenmorde „und die Frauenfeindlichkeit in der Gesellschaft.

Rezvan Moqhaddam, Sprecher der Kampagne zur Beendigung von „Ehrenmorden“ 

Das könnte dich auch interessieren …

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert